A22-Führungsspitze zur Übergabe im Ministerium für Infrastruktur und nachhaltige Mobilität
Cattoni: „Historischer Schritt. Mehr als dreimal so hohe Investitionen als für den Bau der Autobahn”
Seit dem heutigen Nachmittag liegt der Vorschlag der Brennerautobahngesellschaft für den Erhalt der neuen Konzession zur Führung der A22 über ein project financing auf dem Tisch des Ministeriums für Infrastruktur und nachhaltige Mobilität. Die Führungsspitze der Gesellschaft hat den Investitionsplan mit einem Gesamtumfang von 7,2 Milliarden Euro persönlich in Rom übergeben. „Dies ist ein historischer Schritt. Wir legen heute einen Vorschlag für eine Neugestaltung der Mobilität auf der Verkehrsachse Brenner-Modena vor“, erklärt A22-Geschäftsführer Diego Cattoni, „der – zum heutigen Wert – drei Mal so hohe Investitionen vorsieht als für den Bau dieser Autobahn notwendig waren“, so Cattoni. „Wie wir alle nur zu gut wissen“, unterstreicht der Präsident der Brennerautobahngesellschaft Hartmann Reichhalter, „war es nicht einfach, zu diesem Punkt zu gelangen. Wir sahen uns in diesen Jahren mit einer vielfältigen Komplexität konfrontiert, weshalb ich allen Teilhabern für ihre Einigkeit danken möchte, diesen Weg des project financing gemeinsam zu beschreiten um einen zukunftsorientierten Vorschlag machen zu können. Es ist dies ein bedeutendes Ergebnis, das nicht zuletzt der Struktur der Brennerautobahngesellschaft zu verdanken ist“, so der Präsident, „ein wichtiger Ausgangspunkt, der uns in eine Position des Dialogs und der Diskussion mit dem Infrastruktur- und Mobilitätsministerium bringt, damit wir uns mit dem Konzessionsgeber über die Prioritäten der Mobilität entlang der Brennerachse austauschen können.“
Der am heutigen Mittwoch eingereichte Vorschlag stellt ein absolutes Novum in Italien dar, sowohl was die Methode des project financing, als auch was den Inhalt betrifft: die Entwicklung des ersten italienischen Grünen Korridors. Die umfangreichen Investitionen zielen nicht nur auf die Instandhaltung, die regelmäßige Sanierung und die allgemeine Modernisierung der bestehenden Infrastruktur ab, sondern sehen eine Umstellung der Verkehrsachse von analog auf digital vor und fördern den ökologischen Wandel und die intermodale Mobilität. Der Ausbau des Abschnittes Verona-Modena auf drei Spuren und die Fertigstellung der dritten dynamischen Spur zwischen Bozen und Verona gehen einher mit der systematischen Entwicklung der notwendigen Technologie für autonomes und vernetztes Fahren, das die Brennerautobahngesellschaft bereits mit Erfolg innerhalb des Projektes C-Roads sowie anderer europäischer Projekte getestet hat, sowie mit dem Ausbau der Ladestationen für E-Fahrzeuge und der Entwicklung eines Tankstellennetzes für Wasserstofffahrzeuge. Damit jedoch noch nicht genug: Mit den Projekten Campogalliano-Sassuolo und Cispadana sieht der Vorschlag auch die notwendigen finanziellen Mittel für die Vervollständigung des Autobahnnetzes vor, ebenso wie für die Entwicklung von intermodalen Knotenpunkten, die es den Eisenbahnunternehmen ermöglichen – die Brennerautobahngesellschaft ist die führende private Unternehmensgruppe im Sektor des Schienengüterverkehrs –, ihre Dienstleistungen perfekt mit dem Straßentransport und im Falle des Hafens von Valdaro mit dem Seeverkehr zu integrieren. Der Vorschlag trägt nicht zuletzt auch der Notwendigkeit Rechnung, das Zubringernetz zur Brennerautobahn zu verbessern. Darüber hinaus sind eine Reihe von „traditionelleren“ Maßnahmen geplant, wie etwa die Modernisierung der Raststätten oder die Verdoppelung der aktuellen Gesamtlänge von Schallschutzwänden.
„Wir sind überaus zufrieden“, erklärt der Präsident der Region Trentino-Südtirol und Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti, „zumal mit der Übergabe des project financing an das Ministerium der formelle Iter für das Ausschreibungsverfahren zur Konzessionsvergabe startet“, so Fugatti. „Wir sind uns dessen bewusst, dass es sich dabei um ein komplexes Verfahren handelt, aber wir hoffen auf eine schnelle Entscheidung und ein positives Ergebnis, das erhebliche Vorteile für alle beteiligten öffentlichen Einrichtungen und insbesondere für die Gebiete an der Autobahn bringt. Die Qualität des eingereichten Projektes und seine Themen wie der Grüne Korridor – Beweis der grünen Ausrichtung der Infrastruktur – machen uns noch stolzer auf das Dokument, das wir heute dem Staat vorgelegt haben. Die Genehmigung dieses Projektes würde es uns ermöglichen, wichtige Investitionen für die angrenzenden Gebiete endlich in Angriff zu nehmen, die A22 in das digitale Zeitalter zu führen und den ökologischen Wandel zu unterstützen, auch durch die Intermodalität mit dem Schienenverkehr.“
„Die heutige Hinterlegung des Projektvorschlags beim Ministerium markiert einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer Autobahn, die demnach basierend auf dem Korridorgedanken weiterentwickelt werden und die Gebiete, welche sie durchquert, gleichzeitig schützen soll“, betont der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Das Projekt zielt darauf ab, die Brennerautobahn zu einer nachhaltigeren und digitalisierten Infrastruktur zu machen, welche es schafft Straße und Schiene effizient zu kombinieren, die Sicherheit der Autofahrer zu erhöhen und die Emissionen zu verringern, um so die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Nun hoffen wir, dass dieser Ansatz und dieses Projekt vom Ministerium positiv bewertet werden.“
Für die Ausarbeitung der einzelnen Projekte zeichnet der technische Generaldirektor der Gesellschaft Carlo Costa verantwortlich, der für die Architektur der Infrastruktur zuständig ist. Diese sind direkt von der technischen Abteilung der Gesellschaft mit Unterstützung einiger eigens beauftragter externer Fachberater ausgearbeitet worden. „Ich kann nicht verschweigen, dass dieser Tag ein besonderer Tag für die gesamte Struktur der Brennerautobahngesellschaft ist”, erklärt Costa. „Wir haben eine Projektierungsarbeit abgeschlossen, die bereits vor langer Zeit gestartet ist und bei der es nicht nur um technische Fragen ging. In den vergangenen Jahren haben wir innovative Projekte entwickelt, die mitunter auf wenig Gegenliebe gestoßen sind. Ich denke dabei an BrennerLec, an den Wasserstoff, an eine Verschmelzung der Architektur unserer Infrastrukturen mit ihrer Umgebung, die anstelle einer ausschließlichen funktionalen Sichtweise der Bauwerke getreten ist. „Die Zeit hat immer für uns gearbeitet“, so Costa. „Nun laufen die vielen Wege, die sich im Laufe der Jahre aufgetan haben, alle in einem großen Gesamtprojekt zusammen, mit einem wirklich wichtigen Ergebnis.“
„Wir erleben einen historischen Moment für die Mobilität“, erklärte Cattoni, der neben seiner Rolle in der Brennerautobahngesellschaft auch Präsident des Verbandes der italienischen Betreiber mautpflichtiger Autobahnen Aiscat ist. „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Mobilität, wie sie sich in den Jahren des Autobahnbaus entwickelt hat, zum Teil erheblich verbessert. Die Perspektive, die sich uns nun bietet, eröffnet die Möglichkeit einen entscheidenden Sprung nach vorne zu machen – und wir haben die Entschlossenheit, diesen Schritt nun auch zu tun.“