27/01/2020

Brennerlec: Startschuss für Automatisierung. System berechnet optimale Geschwindigkeit .

Modell verarbeitet Daten zu Wetter, Verkehr und Luftqualität. 
Durchschnittliche Fahrtzeit bei starkem Reiseverkehr zwischen Trient und Bozen sinkt um 34 Prozent


Das Projekt BrennerLec geht in die nächste Runde: Dieses Instrument zur Steuerung einer dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzung der Brennerautobahngesellschaft zielt darauf ab, Schadstoffausstoße zu vermeiden und den Verkehrsfluss zu verbessern und ist nun reif für eine Automatisierung. Nach wie vor werden die Mitarbeiter des Benutzerservicezentrums CAU die dynamischen Tempolimits regeln, die optimale Geschwindigkeit sei es zur Reduzierung schädlicher Emissionen, sei es zur Verstärkung der Kapazität der Autobahn aber von einem komplexen Modell berechnet. 

Ende 2019 ist die Teststrecke für die dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung bei starkem Reiseverkehr auf der Südspur der Autobahn zwischen Trient Zentrum und Rovereto Süd um den Abschnitt bis zur Mautstelle Bozen Nord (91 km) erweitert worden. Die ersten Versuche wurden während der starken Reisetage im Dezember und Anfang Jänner unternommen. Ausgehend von den Verkehrsprognosen und dem aktuellen Verkehrsaufkommen schlägt ein neu entwickeltes System vor, wann welche Geschwindigkeitsbegrenzung einen reibungslosen Verkehrsfluss gewährleisten und den gefährlichen Stop-and-Go-Verkehr vermeiden kann. Die endgültige Entscheidung über das Tempolimit obliegt den Mitarbeitern. Die Anwendung der dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzungen hat jedoch bereits aufgezeigt, dass bei starkem Reiseverkehr auf diese Weise die durchschnittliche Fahrtzeit um 34 Prozent reduziert werden kann.

Ähnlich funktioniert eine zweite Studie zur Luftverschmutzung, die bis zum voraussichtlichen Projektende im April 2021 zwischen Neumarkt-Auer und San Michele-Mezzocorona in beiden Fahrtrichtungen der Autobahn durchgeführt wird. Ziel der ersten beiden Testphasen war es, das Verhältnis zwischen den dynamischen Tempolimits und einer Reduzierung der Schadstoffausstoße zu erfassen. Die Versuche haben gezeigt, dass bei einer Geschwindigkeitsreduzierung von 14 km/h die Kohlendioxyd-Konzentration am Straßenrand um 10 Prozent sinkt, sodass allein durch die Tests auf der 10 km langen Strecke 700 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Auf Grundlage der gesammelten Daten haben technisch-wissenschaftliche Mitarbeiter des Projektes ein komplexes halbautomatisches Diagnose- und Prognosesystem entwickelt, das aktuelle Daten zu Wetter, Luftqualität und Verkehrsaufkommen zusammenführt und eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorschlägt. Auch in diesem Falle liegt die endgültige Entscheidung zum Tempolimit bei den Mitarbeitern des Benutzerservicezentrums.

Der Erfolg dieses Pilotprojektes – unterstützt von der Europäischen Kommission und Vorzeigemodell für ganz Europa – lebt von der Unterstützung der Autobahnbenutzer. Um diese Mitarbeit zu fördern, hat die Brennerautobahngesellschaft ein Gewinnspiel organisiert, das über die App Shelly abgewickelt wird: Wer sich an die angegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, kann tolle Preise gewinnen. Weitere Informationen gibt es unter https://brennerlec.life/ .  
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