13/03/2023

Projekt BrennerLec wird erwachsen und erweitert

Tempolimit aus Verkehrsgründen an verkehrsreichen Tagen zwischen Ala und Sterzing
Neue Abschnitte in Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto bald startklar
 

10 Prozent weniger Stickstoffdioxid-Emissionen an der Autobahn und ein bis zwei Stunden kürzere Staus an verkehrsreichen Tagen:  die exzellenten Ergebnisse von BrennerLec lassen bei den Projektpartnern kaum Zweifel aufkommen, sodass die Brennerautobahn AG, die Landesagenturen für Umwelt und Klimaschutz von Bozen und Trient, die Universität Trient, der NOI Techpark Südtirol/Alto Adige und das Unternehmen Cisma ihre Zusammenarbeit fortsetzen und das 2016 gestartete Projekt weiterhin unterstützen. Vor diesem Hintergrund ist die Initiative „BrennerLec After - Life“ entstanden, die nunmehr in zwei Richtungen weiterentwickelt wird: die Eröffnung von fünf neuen Autobahnabschnitten mit dynamischer Geschwindigkeitsbegrenzung aus Umweltgründen und die Ausdehnung der obligatorischen Geschwindigkeitsbegrenzung aus Verkehrsgründen auf die Strecke zwischen Sterzing und Ala an verkehrsreichen Tagen, die in der Verkehrsprognose mit einem roten oder schwarzen Punkt gekennzeichnet sind. „BrennerLec ist ein Projekt mit verschiedenen Werten sowohl in Hinblick auf die Umwelt als auch auf den Verkehr“, erklärte der Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft Diego Cattoni bei der Medienkonferenz am heutigen Montag. „Ich glaube aber, dass das Hauptverdienst der Initiative jenes ist, dass damit die ersten Schritte von einem analogen zu einem digitalen Konzept der Straße gemacht werden“, betonte Cattoni. „Bisher hatte sich ein Autobahnbetreiber in erster Linie darum zu kümmern, den Reisenden eine gut gewartete und sichere Infrastruktur zu bieten. Das ist keine Kleinigkeit, die Zukunft aber ist ein proaktives Verkehrsmanagement, eine rationale Führung der Autobahn, die es ermöglicht auch bei einem hohen Verkehrsaufkommen früher anzukommen – und zwar sicherer und umweltfreundlicher.“

Insgesamt sind es drei zusammenhängende Ziele, welche die Initiative von Beginn an beseelen: die Schadstoffkonzentration in der Luft senken, Verkehrsstaus verringern und in der Folge die Sicherheit auf der Autobahn erhöhen. Die fünf neuen Streckenabschnitte des Projektes konzentrieren sich auf die Gebiete von Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto – jeder Abschnitt ist zwischen fünf und 15 Kilometer lang. Nach der Strecke bei Neumarkt, die bereits in Betrieb ist, starten mit heute die Abschnitte in der Nähe der beiden Landeshauptstädte, die Strecken bei Brixen und Rovereto hingegen werden bis zum Sommer startklar sein. Doch wie funktioniert das konkret in der Praxis? Im Rahmen des Projektes BrennerLec ist ein komplexes technologisches System erarbeitet worden, das dem Benutzerservicezentrum der A22 (CAU) immer dann eine Maßnahme vorschlägt, wenn diese den größten Nutzen für die Umwelt und für den Verkehrsfluss hat. Wechselverkehrszeichen zeigen dann die empfohlene Höchstgeschwindigkeit an: 90 km/h in den Bereichen mit einem Tempolimit von 110 km/h (Brixen und Bozen) und 100 km/h in den Abschnitten, wo die 130 km/h nicht überschritten werden dürfen (Neumarkt, Trient und Rovereto). Am Ende der betroffenen Strecke wird mit einem Piktogramm angezeigt, dass die dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben ist. Auf allen fünf betroffenen Streckenabschnitten erfolgt die Geschwindigkeitsbegrenzung aus Gründen des Umweltschutzes und stellt daher keine Verpflichtung dar zumal vom Gesetzgeber nicht vorgesehen. Es soll jedoch eine herzliche Aufforderung an die Reisenden sein, ihre Geschwindigkeit zu reduzieren.

Verbindlich sind hingegen die Höchstgeschwindigkeiten, die bei einer dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzung aus Verkehrsgründen angezeigt werden. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, die sich in Vergangenheit bewährt hat und – das ist neu – auf die Strecke zwischen Sterzing und Ala für beide Fahrtrichtungen ausgeweitet wird. Dabei wird es auch in diesem Fall ein ausgeklügeltes mathematisches Modell sein, das die obligatorische Geschwindigkeitsbegrenzung abhängig vom Verkehrsaufkommen und ausschließlich an Tagen mit roter oder schwarzer Kennzeichnung auslöst. Umfang, Beginn und Ende der Begrenzung werden mithilfe von Piktogrammen ad hoc kommuniziert.

„Mit dieser Initiative wollen wir ein doppeltes Signal setzen", erklärte der Präsident der Brennerautobahngesellschaft Hartmann Reichhalter. „Mit der empfohlenen Geschwindigkeitsbegrenzung werden die Nutzer auf freiwilliger Basis am Umweltbewusstsein in den am stärksten besiedelten Anrainergebieten beteiligt. Mithilfe des obligatorischen Tempolimits hingegen können die großen Verkehrsströme unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und der Zweckmäßigkeit der Autobahn in Bezug auf eine kürzere und sicherere Reise gesteuert werden“, so Reichhalter. „All dies gründet auf wissenschaftliche Studien und Daten, denen Erhebungen und Erfahrungen zugrunde liegen. Die positiven Ergebnisse sind dabei sowohl für die Reisenden als auch für die Umwelt und für die Menschen an der Autobahn spürbar“, betonte der Präsident. „Ich danke daher allen, die zur Verwirklichung dieses bedeutenden Schrittes für ein intelligenteres Fahrverhalten beitragen.“ Nicht alle haben von Anfang an dieses Projekt geglaubt“, erinnerte der technische Generaldirektor Carlo Costa, „ein Projekt, dessen erstes Verdienst sein kultureller Wert war und ist, nämlich jener zu aufzuzeigen, dass die Entwicklung und Umwelt nicht in einem Widerspruch stehen, sondern in der technischen Innovation einen gemeinsamen Nenner finden können und müssen. Mit BrennerLec haben wir bewiesen, dass wir bei hohem Verkehrsaufkommen die Fahrtzeiten verkürzen, die Unfälle um das Fünffache reduzieren und gleichzeitig die Schadstoffemissionen verringern können. Dank der wertvollen Zusammenarbeit mit unseren Partnern erweist sich die A22 auch in dieser Hinsicht als eine wegweisende Autobahn."

Mit der Initiative BrennerLec After-Life wollen die Projektpartner ihre 2016 begonnene strategische Zusammenarbeit fortsetzen, das technologische System weiterentwickeln und den Nutzen der Maßnahmen im Verkehrsmanagement durch die Ausarbeitung eines jährlichen Berichtes über die Luftqualität in den Ballungszentren an der Autobahn überwachen. Auf Grundlage der gesammelten Ergebnisse können dann weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Entwicklung der technischen und digitalen Innovation an der Autobahn bewertet werden.

„Das Arbeit, die in dieses Projekt gesteckt wurde, trägt weiterhin Früchte. Eine Arbeit, die - soweit es mich betrifft - sich auf zweifache Weise zeigt“, erklärte der Südtiroler Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato, „und zwar was die BrennerLec-Partner und was das das Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit betrifft. In der Tat finanziert das Land Südtirol den technischen Teil von BrennerLec After-Life mit den Mitteln des Ministeriums. Wie ich immer wieder wiederhole: wenn wir auf mehreren Ebenen und zwischen verschiedenen Institutionen zusammenarbeiten, kommen wir zu sehr guten Ergebnissen. Der Trienter Landeshauptmannstellvertreter Mario Tonina merkte an: „Das Projekt BrennerLec ist ein Flaggschiff auf internationaler Ebene und ein konkretes Beispiel dafür, wie man den Umweltschutz mit den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Menschen in Einklang bringen kann. Als Autonome Provinz Trient sind wir stolz darauf, gemeinsam mit Südtirol und anderen Institutionen Partner dieses Vorzeigemodells zu sein, dem mit Sicherheit andere nacheifern werden.“
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